Wind weht übers Land (CD 2, LIEDER 11-22)


Wind weht übers Land


Wind weht übers Land, erzählt mir von dir.
Du bist nicht glücklich, das sagt er zu mir.
Nach so langer Zeit ist wirklich Schluß,
es tut mir leid, das war für uns ein Muß.
Jeden Tag nur Streiterei, der Grund war eigentlich egal,
das Einerlei, wir hatten keine Wahl.
Ich will so gern den Weg mit dir noch einmal geh´n
und immer zu dir steh´n.


Wind weht übers Land, ich fühle den Schmerz,
unendlich traurig, einsam schlägt mein Herz.
Ich vermisse dich, will dich zurück.
Ich sehne mich nach Stunden voller Glück.
Gibt es noch die Möglichkeit, kannst du mir einmal noch verzeih´n,
vertrau mir doch, es wird ganz anders sein.
Jetzt weiß ich erst, wieviel du mir bedeutet hast
und was du für mich warst.


Wind weht übers Land, ich höre ihm zu.
Er läßt mich träumen, mein Leben bist du.
Du bist nicht mehr hier, läßt mich allein.
Ich frage dich, muß das für immer sein?
Bitte, komm´ zurück zu mir, bestimmt hast du mir längst verzieh´n.
Ich war gemein, hab´ dich oft angeschrie´n.
Nie mehr werd´ ich dir Unrecht tun, du hast mein Wort,
und du gehst nie mehr fort!


Der Barde


Bin nicht mehr jung an Jahren,
mein Leben war recht bunt,
hab´ sicher mehr erfahren,
als mancher junge Spund.
Es handeln meine Lieder
von großem Glück, von Schmerz,
von Liebe immer wieder
mit viel Gefühl und Herz.

Ein Barde, der muß singen,
wenn durch das Land er zieht,
er will euch Kunde bringen,
von dem, was er so sieht.


Ja, meine Lieder klingen
voll Lust und auch voll Leid,
sie sollen Freude bringen
und auch Nachdenklichkeit.
Ich bin nicht sehr politisch,
die kleinen Alltagsdinge,
die sehe ich recht kritisch,
die sind´s, wovon ich singe.

Ein Barde, der muß singen,
wenn durch das Land er zieht,
er will euch Kunde bringen,
von dem, was er so sieht.


Die Zeit vergeht sehr schnell,
doch denkt in dieser Welt
der Mensch materiell
und nur ans große Geld.
Ein Lied zur rechten Zeit
ist sicher ein Gewinn,
vertreibt oft Frust und Leid,
hat dadurch seinen Sinn.

Ein Barde, der muß singen,
wenn durch das Land er zieht,
er will euch Kunde bringen,
von dem, was er so sieht.


Nimm einfach es in Kauf


Seit meiner Kindheit hab ich die Fragen, was ist die Zeit,
was ist das Altern, Leben und Tod und Ewigkeit?
Wer sind die Menschen um mich herum,
warum sind manche schlau, andere dumm?
Die Antwort gibt das Leben dir, denn dafür ist es da,
nimm einfach als Geschenk es an, dann wird dir vieles klar!


Was ist der Zufall, wer stellt die Weichen, wer hat die Macht?
Warum Gefühle, Liebe und Haß, von wem gemacht?
Ich seh´ die Sterne mit ihrem Licht,
wozu erstrahlen sie, das weiß ich nicht.
Erfreu´ dich an dem Glanz der Nacht und schlaf` darüber ein,
nur fragend forschen nächtelang, das kann der Sinn nicht sein.


Plagt dich ein Leiden, läßt dich verzagen, nimmt dir den Mut,
denk´ an Schwerkranke, sieh´ nicht nur dich, das tut dir gut.
Du lebst Zuhause, wirst täglich satt,
es gibt manch anderen, der das nicht hat.
Das Leben hier im Überfluß wirft viele Fragen auf,
doch Antwort findest du wohl kaum, nimm einfach es in Kauf.


Reicht meine Liebe


Mein ganzes Leben will ich zu dir steh´n,
will mit dir durch die guten und die schlechten Zeiten geh´n.
Du bist alles für mich,
ich weiß, ich liebe nur dich.
Nie laß ich dich allein,
denn, das ist sicher, einsam würd´ ich sein.


Wenn wir uns streiten, das kommt auch ´mal vor,
bin ich leider sehr hart zu dir, benehm´ mich wie ein Tor.
Anders kann ich dann nicht,
scheinbar sehr kalt mach ich dicht.
Glaub´ mir, das fällt mir schwer,
denn, das ist sicher, ich liebe dich doch sehr.


Alt mit dir werden, nur das ist mein Ziel,
daß auch du immer zu mir hälst, gibt mir unsagbar viel.
Wie es ohne dich wär´?
Mein Leben wäre ganz leer.
Geb´ ich dir, was ich kann,
reicht meine Liebe? Oft zweifle ich daran.


Tanzen, mit dir tanzen


Tanzen, mit dir tanzen, der Saal dreht sich um mich,
ich halt dich in den Armen und schau dir ins Gesicht.
Gestern noch allein, kann ich es heut´ kaum fassen,
endlich hast du dich von mir einladen lassen.


Seit Wochen nur gehofft, daß du mich einmal siehst,
doch stolz gingst du vorüber, ich dachte, so ein Biest.
Dann sah ich dich im Park, und du warst ganz allein,
das war meine Chance, das kann kein Zufall sein.


Ich nahm mir endlich Mut und sprach dich einfach an,
du hattest nichts dagegen, daß ich dich treffen kann.
Nun hast du mir gestanden, der Wunsch war auch in dir,
du dachtest schon seit Tagen, wann traut der sich zu mir.


Wir tanzen miteinander und mir wird dabei klar,
daß, was bisher gewesen, gar nicht wichtig war.
Das Leben wird ganz anders, hat einen neuen Sinn.
Es liegt allein an dir, daß ich so glücklich bin!


Traumwelt


Ich kenne die Häuser, die Plätze und Straßen,
doch kann ich dann morgens nicht sagen, woher.
Ließ die Zeit Erinnern und Bilder verblassen,
ich war schon ´mal dort, doch ich weiß es nicht mehr.
Schon oft sah ich Menschen, die ich niemals getroffen,
träumte manches Erlebnis, ohne je es erlebt.
Wie ist so ´was möglich, die Frage ist offen
und hat schon seit langem tief mich bewegt.


So sehr ich auch forsche, das Gedächtnis bemüh´,
im wirklichen Leben ist vieles gescheh´n.
Ich hatte bestimmt auch ´mal ein Deja-vu,
doch träum´ ich von Dingen, die ich niemals geseh´n.
Zwischen Himmel und Erde soll es sehr viel mehr geben,
als die Weisheit der Schule uns jemals gelehrt,
oder gibt es vielleicht sogar mehrere Leben,
wird im Traum uns der Blick in ein and´res gewährt?


Nie wird uns jemand mit Sicherheit sagen,
gibt es womöglich Reinkarnation.
Existiert das All in unzähligen Lagen?
Die Frage scheint irre, aber wer weiß das schon?
Wenn ich dann erwache und du liegst bei mir,
bringt allein deine Nähe in die Welt mich zurück.
Dich kann ich fühlen, dafür danke ich dir,
nehm´ dich in den Arm und genieße mein Glück.


Diese Welt gehört nicht dir allein


Diese Welt gehört nicht dir allein,
trotzdem willst du ihr Herrscher sein.
Du strebst mit aller Kraft nach Macht und Reichtum und hast nie genug,
an allen andern Menschen ist dein Handeln eigentlich Betrug.
Wir sind alle nur aus Staub und Lehm gemacht
und doch hast du so oft manch andern ausgelacht.
Seit es dich Menschen gibt, hast oft du Krieg entfacht
und durch die Zeit hindurch dich selber umgebracht.


Warum willst du über anderen steh´n
und deren Rechte nicht einseh´n?
Es gibt genug für alle, Land und Wasser und auch Brot und Wein.
Laß nur jedem andern seinen Anteil, dann wird Frieden sein.
Dann erst wirst du seh´n, wie reich du wirklich bist,
und kannst erst dann versteh´n, was wahre Freiheit ist.
Besitzer dieser Welt kann niemals einer sein,
die Zukunft liegt vor uns und nicht vor dir allein.


Du stehst doch fest zu mir


Du willst von mir Vertrauen, das fällt mir wirklich schwer,
ich kann nicht auf dich bauen und glaube dir nicht mehr.
Zu oft hast du gelogen und warst kaum für mich da
hast mich sogar betrogen, nun weiß ich, das ist wahr.
Ich will mich nicht mehr quälen, das hat doch keinen Sinn,
es ist nicht leicht, zu wählen, weil ich dann einsam bin.
Lieber weiter mit dir leiden? Ich muß mich nur entscheiden.

Nun ist doch ´was geschehen, nie hätte ich gedacht,
du würdest ´was einsehen und hast es doch gemacht.
Ich hab´ mir vorgenommen, noch eine Chance für dich.
Es mußte ja so kommen, denn schließlich liebst du mich.
Wir fangen nicht von vorn an, doch wir beginnen neu.
Kann ich dir jetzt vertrauen? Ob ich es je bereu´?
Besser alles ganz zerrissen? Ich werde es bald wissen.

Jetzt fang´ ich an zu spüren, du stehst doch fest zu mir,
es war doch nicht vergeblich, gemeinsam noch mit dir.
Wir haben viel gewonnen und hatten dabei Glück.
Ist erst die Zeit verronnen, dann blicken wir zurück.
Gemeinsam durch das Leben, war immer unser Ziel,
ich muß nur wenig geben, doch du gibst mir sehr viel.
Was bisher mich sehr erfreute, daß ich noch nichts bereute.


Schau´ nicht länger zu


Fehlt dir die Liebe, so bist du allein,
du kannst zufrieden und glücklich nicht sein.
Fühlst tiefe Sehnsucht nagend in dir,
du findest nur Ruhe, befrei´ dich von ihr,
du wirst sie finden, weißt nur noch nicht wann,
hoff´ nicht auf den Zufall, der dir helfen kann.
Das Schicksal mischt die Karten, doch spielen kannst nur du,
fang´ an, anstatt zu warten, und schau´ nicht länger zu.

Du triffst eine Frau, die dir sehr gefällt,
möchtest gern wissen, was sie von dir hält.
Dir fehlt der Mut, du sagst nichts zu ihr.
Lange kannst du warten, sie kommt nicht zu dir.
Machst du so weiter, dann bleibst du allein,
und mit dir deine Liebe, das muß doch nicht sein.
Das Schicksal mischt die Karten, doch spielen kannst nur du,
fang´ an, anstatt zu warten, und schau´ nicht länger zu.

Bleibst du so zaghaft und wartest stets ab,
wird es im Leben für dich oft sehr knapp.
Glück mußt du fordern, greife nur zu,
dann wird es kommen, der Nächste bist du.
Glaub´ an dich selber, vertrau´ deiner Kraft,
bald schon wirst du merken, was man alles schafft.
Das Schicksal mischt die Karten, doch spielen kannst nur du,
fang´ an, anstatt zu warten, und schau´ nicht länger zu.


Ich werde mit dir alt

Nach vielen, langen Jahren mit Lust und auch mit Leid,
die voll von Leben waren, wird es nun wirklich Zeit,
dir einmal zu beschreiben, was mir an dir gefällt,
was läßt mich bei dir bleiben, was ist es, das mich hält.
Stürmisch war der Anfang, ich war verrückt nach dir,
aufregend war dein Gang, noch heut´ gefällt der mir.
Die Zeiten ändern sich und bringen nicht nur Falten,
und bald unweigerlich gehör´n wir zu den Alten.

Gefühle sind stets wahr, sie können nicht betrügen,
sie sind nur einfach da und werden niemals lügen.
Verändert hab´ ich mich, doch mein Empfinden blieb,
ich fühle tief für dich, hab´ dich noch immer lieb.
Der frühe Reiz vergeht, man ist nicht mehr so wild,
Gemeinsamkeit entsteht, Geborgenheit als Schild.
Das sorgt für Harmonie und steigert das Verständnis.
Streit will man doch nie, kommt spät auch die Erkenntnis.

Mit dir zusammen leben, ich hatte mich entschieden,
mein Wort hab´ ich gegeben, und es ist so geblieben.
Viel liegt an dir allein, du formst die Zweisamkeit,
bringst dich vollkommen ein, vertreibst die Einsamkeit.
Ein Heim bist du für mich, in dem bin ich Zuhaus,
ein Leben ohne dich, das hielte ich nicht aus.
Du bist stets da für mich, das gibt mir festen Halt,
auch darum lieb´ ich dich und werde mit dir alt.


Der Fluß des Lebens


Ein kleines Kind erwacht am Morgen,
vergißt die Dunkelheit der Nacht,
reckt in den Tag sich ohne Sorgen,
die es im Traum sich noch gemacht.
Angst und Drohung sind vorbei,
es wartet doch ein ganzes Leben.
Lust und Neugier sind dabei,
was wird es heute Neues geben?


Entdeckungsreisen, Abenteuer,
Stunden werden Ewigkeiten,
die Phantasie schafft Ungeheuer,
kleinste Welten, größte Weiten.
Am Abend hilft das Müdewerden,
beendet die Unendlichkeit,
auch für den größten Held auf Erden
wird es zum Schlafengehen Zeit.


Stürmisch und voll von Tatendrang,
oft auf der Suche nach dem Sinn,
so geht es ein paar Jahre lang,
zur Lebensmitte strebt man hin.
Zur Hektik wird Betriebsamkeit,
zu schnell vergeht der kurze Tag.
Der Herbst des Lebens ist nicht weit,
auch wenn man nicht dran denken mag.


Nun merkt man, wie die Stunden eilen,
Erinnerung füllt viele Bände,
am liebsten möchte man verweilen,
doch rinnt die Zeit durch welke Hände.
Recht kurz ist selbst ein langes Leben,
das weise Augen sich betrachten.
Schon immer hat es Herbst gegeben,
an den im Frühling wir nicht dachten.


Kein Anfang ohne Ende


Wann ist zum Leben man erwacht
und hat sein Dasein mitbekommen,
wenn man zum erstenmal gedacht
und sich selber wahrgenommen?
Beginnt die Wirklichkeit erst dann,
wenn das Bewußtsein sie begreift?
Fängt der Mensch zu leben an,
erst, wenn das Denken in ihm reift?


Traumlos schlaf´ ich manche Nacht
und weiß am Morgen nicht, was war;
Gedanken hab´ ich mir gemacht,
vielleicht war ich dem Tod ganz nah.
Egal, wie man es sehen mag,
es beginnt des Lebens Rest
auch für dich am nächsten Tag,
gestalte den stets wie ein Fest.


Hat das Ende man erreicht,
kann das ein neuer Anfang sein,
und der Beginn fällt sicher leicht,
läßt man voll Neugier sich drauf ein.
Bewußt trat niemand in das Leben,
und das Danach ist völlig offen,
hat es auch vorher nichts gegeben,
man sollte trotzdem weiter hoffen.